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Weißes Porzellan: Ein edles Material

Ursprünglich Luxusware – heute in jedem Haushalt zu finden. Aber – was ist eigentlich Porzellan? Das erfahren Sie in unserer Themenwelt zum weißen Porzellan.

Wir von Kleinteich Porzellan beschäftigen wir uns seit Generationen mit dem Thema. Wir wissen, wovon wir sprechen – und würden uns freuen, wenn wir Ihnen etwas von unserem Wissen vermitteln könnten.

Ein edles Material – weißes Gold!

Es ist immer der Markt, der den Wert bestimmt – auch beim Porzellan ist das nicht anders.

Als luxuriöse Importware aus dem fernen, exotischen China war Porzellan heiß begehrt und wurde in Europa teuer bezahlt. Der Export von Porzellan lief so gut, dass in China große Manufakturen gegründet wurden, die nur Porzellan für den Export herstellten. Deren Produkte waren dann an den europäischen Geschmack angepasst. Die Formen der einzelnen Teile veränderten sich, sie wurden zum Teil denen von Zinn-, Silber- oder auch Keramikgeschirr aus dem europäischen Markt angeglichen. Auch die Bemalung wurde bei diesem Exportporzellan dem Geschmack der Europäer angeglichen, wobei aber das Exotische nicht zu kurz kommen durfte.

Bei Festmählern, Treffen zum Essen und anderen Zusammenkünften, bei denen gespeist wurde, sollte immer der Staus der Adeligen – Könige, Kaiser oder auch regionale Herrscher wiedergespiegelt werden. Denn oft war bei diesen Anlässen keineswegs nur das Speisen im Vordergrund, sondern häufig spielte die Politik, die dabei ausgehandelt wurde, eine viel größerer Rolle. Erlesene Speisen auf erlesenen Tafeln waren eine allgemein übliche Art, seinen Einfluss, seinen Reichtum und seine Überlegenheit zu zeigen.

Das war einer der Gründe, warum August der Starke so unbedingt eine Porzellanmanufaktur wollte und schließlich auch bekam. Das Prestige war eine Sache, die Prunksucht von August war legendär, die erste Porzellanmanufaktur zu haben, war damit für ihn eine echte Herzensangelegenheit.

Die prunkvollen Service, kunstvoll bemalt und vergoldet waren ebenso Prestigeobjekte wie die Figuren, die bald auf den Markt kamen. Curiosum am Rande: Einige der ersten Figuren aus Porzellan stellten Bergleute dar! Eine Ausstellung im Knaufmuseum in Iphofen 2017 gab interessante Einblicke sowohl in die Herstellung von Porzellan, als auch zur Bergbaugeschichte.

Die finanzielle Seite war ebenfalls eine nicht zu verachtende Geschichte, denn hier wurden erste Schritte in Richtung Industrialisierung und auch Gewinnmaximierung gemacht. Diese Porzellanmanufaktur konnte gutes Geld abwerfen, denn als einzige in Europa war sie auch in der Gestaltung der Preise frei. Bei Luxusartikeln ist es ja bis heute so, dass es keine Obergrenze gibt, die nicht geknackt werden kann. Und die Meißner Manufaktur hat sich ihren Ruf bis in heutige Zeiten erhalten.

Porzellan dagegen ist inzwischen zu einem Alltagsgegenstand geworden, das in jedem Haushalt zu finden ist.

Und da stellt sich jetzt die Frage – wie wird Porzellan eigentlich gemacht – oder genauer, aus was wird Porzellan eigentlich gemacht?

Porzellan besteht aus Granit – wahr oder nicht?

Wenn wir ihnen jetzt erzählen, dass Porzellan aus Granit besteht, klingt das auf jeden Fall erst einmal befremdlich – glänzendes Weiß gegen stumpfes Grau – wie geht das zusammen?

Die Mineralischen Bestandteile im Porzellan: Kaolin, Feldspat und Quarz

Die Bestandteile von Porzellan sind vor allem die drei Minerale Kaolin, Feldspat und Quarz. Es gibt verschiedenen Arten von Porzellan. Bei diesen unterschiedlichen Porzellanarten (Haushaltsporzellan, Gastronomieporzellan, ofen– oder feuerfestes Porzellan und natürlich viele verschiedene Industrieporzellane) werden diese Bestandteile in verschiedenen Mischungen verarbeitet. Damit wird höchstmögliche Haltbarkeit und beste Oberflächeneigenschaften für die unterschiedlichen, praktischen Anwendungen der sehr diversen Arten von Porzellan garantiert.

Granit besteht aus Feldspat, Quarz und Glimmer

Doch zurück zum Granit, wie kommt der jetzt in die Geschichte? Granit besteht aus Feldspat, Quarz und Glimmer und hat damit schon mal zwei Bestandteile, die mit denen des Porzellans übereinstimmen. In Oberfranken, im Fichtelgebirge und auch in Böhmen gibt es riesige Vorkommen an Granit. Granit ist zwar ein Magmagestein, aber kein vulkanisches Gestein. Der Unterscheid ist, einfach beschrieben, dass Granit zum Beispiel an Rissen in Kontinentalplatten aufsteigt und sich das Gestein dabei in sogenannten Magmakammern unterhalb der Erdkruste verfestigt und durch Abtragung der darüberliegenden Schichten zum Vorschein kommt. Bei vulkanischem Gesteinen wird das Magma herausgeschleudert oder läuft ab – wodurch sich ganz andere Formationen und Zusammensetzungen bilden.

Wenn sich also der sehr harte Granit über Jahrtausende zersetzt, werden zwei Komponenten der Porzellanherstellung frei gesetzt: Feldspat und Quarz. Aber das ist nicht alles!

Kaolin, das Wundermittel, das Porzellan weiß färbt

Das weiße Kaolin ist der Hauptbestandteile des Porzellans. Es wird auch Porzellanerde, weiße Tonerde oder Porzellanton genannt und es besteht ebenfalls aus Feldspat. Der Feldspat verwittert weiter und wird dabei zu einem vorwiegend weißen, feinkörnigen und gut kristallisierten Tonmineral mit einer buchseitenartigen Struktur. Dieses sogenannte Schichtsilikat nennt man Kaolinit und es ist der Hauptbestandteil des Kaolins. Kaolin ist also ein Verwitterungsprodukt von Feldspat und der ist wiederum ein Verwitterungsprodukt des Granits.

Also ist es wahr: Porzellan besteht zwar nicht direkt aus Granit – wohl aber aus dem, was bei der Verwitterung dieses sehr harten Gesteins übrig bleibt.

So gesehen sehr passend: Kaolin – das Material vom hohen Berg

Der Name Kaolin leitet sich aus dem Chinesischen von Gaoling (hoher Berg/hohe Bergkette) ab. So heißt ein Dorf in der chinesischen Provinz Jiangxi, wo bereits seit etwa einem Jahrtausend Kaolin abgebaut wird. Ein Jesuitenpater brachte dieses Wort nach Europa (Gaoling Erde), wo es dann als „Kaolin“ die früheren europäischen Bezeichnungen wie Weiße Tonerde, Passauer Erde, Pfeifenton und China Clay verdrängte.

Eigentlich immer im Trend: Weißes Porzellan

Weil es nur Vorteile hat, ist weißes Porzellan nie aus der Mode gekommen.

Nachdem Porzellan langsam auch für die Allgemeinheit erschwinglich wurde, war es immer die günstige Lösung, weißes Porzellan zu kaufen. Denn jeder auch noch so dünne Goldrand kostet einen erheblichen Aufpreis. Das liegt auch daran, dass Porzellan beim Dekorbrand nochmal bei relativ hohen Temperaturen gebrannt werden muss. Das kostet und auch die Arbeit des Veredelns ist nicht umsonst – auch wenn viel davon von Heimarbeiterinnen aus dem Niedriglohnsektor gemacht wurde.

Das sogenannte Küchenmeißen war jahrelang das Geschirr der Wahl für alle, die nicht so viel Geld für die Küchenausstattung und das Alltagsgeschirr ausgeben konnten. Es handelte sich dabei um ein sogenanntes Feston Porzellan. Das heißt so, weil es geschwungene Ränder hat. Das Wort leietet sich ab vom italienischen „festone“ ab, dem Festschmuck, der früher häufig aus geschwungenen Blumen- oder Blättergirlanden bestand.

Diese Feston Geschirr war die Grundform für das Zwiebelmuster und auch für viele Service mit floralen Dekoren. Es war lange Zeit eine Standardform bei allen Porzellanherstellern und in weiß, am besten noch in 2. Wahl, eine Möglichkeit, auch für die nicht so wohlhabenden Schichten Porzellan auf dem Tisch zu haben.

In den 1970iger Jahren war der Trend zu weißem Porzellan wieder ganz weit verbreitet. In dieser Zeit wurden nicht nur viele Läden eröffnet, die weißes, französisches Porzellan verkauften, sondern auch wir machten mit unserer Auswahl an weißen Porzellanserien auf den Märkten Furore. Unser Stand in München war damals ein Geheimtipp für Leute, die sich mit weißem Porzellan eindecken wollten! Bis heute haben wir weißes Porzellan im Programm – von verspielt bis modern, als Ergänzung zu vorhandem oder für ein neues Service ist alles vorhanden. Auch viel Einzelteile und Sonderposten  für Suchende und Schnäppchenjäger sind mit dabei!